Von einem meiner letzten Filmsets schrieb ich frustriert eine Nachricht an meinen Mann, dass ich so verunsichert sei, weil ich einfach nicht einschätzen konnte, ob meine Arbeit gut war und ankam, und ich selber hatte kein richtiges Gefühl dafür (was beim Drehen übrigens gar nicht selten vorkommt). Mein Mann schrieb mir zurück, dass es doch gar nicht darum ginge, ob das Ergebnis gut oder schlecht sei. Vielmehr darum, ob ich es schaffen würde, bei mir zu sein und meinen Platz zu finden, mich mit dem Regisseur auf die Reise zu begeben, mit ihm gemeinsam im weiten unberechenbaren Meer zu schwimmen und nach einem Weg zu suchen. Erfolg ist, wenn du es schaffst, dich von deiner Leidenschaft und nicht von der Angst leiten zu lassen. Mein Herz öffnete sich. Weil es wahr ist. Aber ich vergesse es immer wieder.
Es ist so essentiell - und nicht nicht nur beim Drehen - den Erfolg der eigenen Arbeit nicht, oder zumindest nicht nur daran zu messen, ob man dafür von seiner Umwelt gelobt wird oder einen äußerlich messbaren Erfolg hat. Weil ich mich sonst immer nur am Anderen, am Außen messe, aber nicht an dem, was ganz intim für mich als Persönlichkeit von Bedeutung ist. Ich zwinge mich nun immer, vorher Kriterien aufzustellen, nach denen ich danach den Erfolg einer Sache (ein Gespräch, ein Dreh, ein Auftritt...) für mich beurteile. Zum Beispiel: Habe ich mich einlassen können? Habe ich gut für mich gesorgt, mir das genommen, was ich brauche, um gut arbeiten zu können. Habe ich mir erlaubt, etwas Neues zu entdecken oder auszuprobieren? Habe ich meine KollegInnen wirklich wahrgenommen? Diese Kriterien überhaupt benennen zu können, setzt aber voraus, dass ich mich selber gut kenne, dass ich mir einzugestehen vermag, wo ich stehe und wohin ich mich entwickeln kann und möchte. Ja, natürlich will ich, dass das Seminar, das ich gebe, Erfolg hat und die Leute begeistert sind und mich toll finden. Das ist das äußere Ziel und der Erfolg, den mir die Gesellschaft anerkennt. Aber am Schluss stehen wir alle allein da und müssen die Rechnung mit uns selber machen. Was nützt es mir da, wenn ich nach den Maßstäben der Anderen Erfolg hatte, mich innerlich aber mickrig fühle. Ein inneres Ziel, das mich ganz persönlich angeht, könnte in diesem Seminar also sein, es auszuhalten, mich nicht dauernd in die wissende Position zu bringen, sondern es zu erlauben, dass die Leute selbstständiger werden - und ich damit überflüssiger. Und am Schluss weniger ich als Referentin gefeiert werde, sondern die Gruppe sich selbst feiert. Damit habe ich womöglich dann wirklich einen Mini-Schritt dazu beigetragen, dass etwas besser und reifer wird, und nicht nur dem Aufbau meines Egos gedient. Womit der nicht ganz so große äußere Erfolg einen für mich persönlich womöglich sogar größeren Wert bekommt als es der vermeintliche Erfolg gewesen wäre. Ach. Wenn ich es nur nicht immer wieder vergessen würde. #gutlebenundführen #mycharismamethod #waserfolgausmacht #katjalechthaler
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